Von Schlangen, Skorpionen und süßen Italienern

Tagebuch der AG Abenteuer L/leben: eine Woche gemeinsam unterwegs in den Alpen

Tag 1: Sonntag, der 4. Juni 2023

Hier ein kurzer Bericht zu den Erlebnissen an unserem ersten Tag. Wir fuhren um 5:30 Uhr mit unseren beiden gelben Vans los, um unsere Wanderung, die wir letztes Jahr in Maloja beendet hatten, weiterzuführen. Nach neunstündiger Fahrt brachen wir (un)motiviert zu unserer erste Etappe auf, die wir nach ca. vier Stunden auch erfolgreich beendeten. Nach langen, steinigen Abstiegen und vielen Knieschmerzen erreichten wir wieder unsere beiden Vans und fuhren zu der ersten Unterkunft. Dort wurden wir herzlich aufgenommen und bereiten nun sowohl das Abendessen als auch das Abendprogramm vor.

Unsere Stimmung ist weitestgehend gut, auch wenn der erste Tag und vor allem die lange Fahrt sehr kräftezehrend waren. Wir freuen uns auf die nächsten Tage und hoffen wir sehen ganz viele Seehühnchen und Murmeltiere.

Nun kommen wir zu den Fun facts:
-Herr Lambrichs Fahrstil ist äußerst beängstigend
-Wir haben noch keine Murmeltiere gesehen
-Herr Alt klaut hobbymäßig Murmeltier Zähne und vertickt sie an andere Biologie Lehrer
-alle sind Handysüchtig und auf komplettem Entzug (außer Emmi und Pauline natürlich)
-wir haben alle Hyperaktivitätsprobleme aufgrund des Schlafmangels

Emmi, Jil, Kiara, Pauline

Tag 2: Montag, der 5. Juni 2023

Der Tag begann, als Herr Lambrich uns mit seiner Trompete weckte.
Wir wanderten los und sahen viele, (böse) mit den ohrenwackelden Kühe und ihre süßen Kälber. Vormittags gelangten wir an einen schier unendlichen Aufstieg. Zuvor meinte Herr Lambrich sehr überzeugend, dass er einen Tunnel gesehen hätte, der extra für Wanderer angelegt wurde, damit sie nicht über den Berg müssen. Wir rasteten in einem Dorf und genossen die schöne Aussicht, sprachen das Vater unser auf Italienisch in einer bezaubernden Kirche und machten uns an den Abstieg.

Nach längerer Zeit sahen wir einen Wasserfall. Und siehe da! Ein Tunnel. Der Tunnel war feucht und nass. Nach einem Kastanienwald gelangten wir an die Grenze von Italien. Als reine Frauengruppe wurden wir schließlich von einem süßen Grenzwärter über die Grenze gewunken. Obwohl uns die Füße wehtaten, absolvierten wir einen spaßigen Fitnesspacour.

Wir kamen in der Unterkunft, dem Oratorio San Luigi, an. Einige fingen an das Abendessen vorzubereiten, während andere, die zuvor über Fußschmerzen klagten, raus gingen, um Fußball zu spielen.

Frieda, Karola, Theresa

Tag 3: Dienstag, der 6. Juni 2023

Der Tag begann wieder damit, dass Herr Lambrich mit seiner Trompete eine schöne Melodie („Morning has broken“) vorgespielt hat. Nach dem leckeren Frühstück haben wir ein paar süßen Italienern eine Stunde beim Volleyball Spielen zugeguckt. Als Einstieg gingen wir zunächst zum Paradies: ein hoher Berg mit vielen Treppen. Die Aussicht war aber Traumhaft. Dann sind wir richtig aufgebrochen: Wir liefen durch die pralle Sonne auf irgendeiner Straße entlang. Nach einer Weile haben wir einen Spielplatz neben einem Kindergarten gefunden und machten im Schatten eine große Pause. Eine Stunde später machten wir uns wieder auf dem Weg und gingen zu einen schönen Fluss. (Das Wasser war kalt). Dann kamen wir in unserer Unterkunft an, manche gingen zum Dorfladen, manche gingen auf das Fußballfeld spielen, manche blieben drinnen. Als Lena den Ball aus Versehen in den Garten der Nachbarn geschossen hatte, machten sich Aylin und Lena auf dem Weg ihn zu holen. Doch leider gingen sie in den falschen Garten und trafen einen süßen, aber aggressiven Hund. Nach den traumatisierenden Erlebnis, aßen wir dann alle Abendessen. Und wenn unsere Beine nicht abgefallen sind, dann wandern wir noch morgen.

Alexandra, Aylin, Johanna

Tag 4: Mittwoch, der 7. Juni

Der heutige Tag begann diesmal zum Glück mit der Gitarre, danach war Aufräumen und Frühstücken angesagt. Nachdem wir auf Herrn Alt und Herrn Lambrich gewartet hatten, die einen der Busse an die Zielankunft dieses Tages stellten, ging es auch schon direkt los. Schon gleich am Anfang gab es Probleme beim Wege finden, weshalb wir Umwege gehen mussten. Im Wald angekommen wurden wir von Mücken aufgefressen und machten die ersten richtigen Pausen. 1.000 Mückenstiche später kam ein unendlich vorkommender Anstieg. Aber durch den Gruppenzusammenhalt schafften wir es schlussendlich doch. Nach weiterem Wandern und einem fantastischen Ausblick auf die Gewässer kamen wir nach weiteren Weg-Verwirrungen in einem Dorf an. Von da an trennten sich die Wege…
Während die einen wegen Beschwerden im Knie im Dorf blieben und Quatsch machten, liefen die anderen durch Wälder und Dschungel ähnliche Gebiete. Als sie dann kurz vor dem Ziel waren, mussten sie feststellen, dass dieser wegen eines Hangrutsches gesperrt war. Also mussten sie einen 3 bis 4 Kilometer langen Umweg nehmen.
Als wir alle in der gemütlichen Unterkunft ankommen sind, kamen nach einer langen Zeit die Busse. Wir dachten schon, dass es nun sehr spät mit dem Essen werden würde. Aber Herr Lambrich und Herr Alt hatten Pizzen für alle bestellt und auf ihrem Rückweg vom Bustransfer abgeholt, und so ist niemand verhungert.

Und wenn die Stechmücken sie nicht komplett zerstochen haben so wandern sie noch morgen.

Anna, Amirah, Lena

Tag 5: Donnerstag, der 8. Juni 2023

Als Herr Lambrich uns heute morgen wecken wollte, waren wir bereits alle wach. Für den heutigen Tag waren nur ca. 10 km vorgesehen, um etwas ausruhen zu können. (Es wurden ca. 12) Die Gruppe trennte sich, da einige aufgrund von Schmerzen bzw. Kreislaufproblemen nicht mitkommen konnten. Die ersten Esel erreichten wir bereits vor der Mittagspause. In dieser Mittagspause gingen wir ‚schwimmen‘. Also eigentlich durften wir nicht schwimmen, weswegen wir einfach im seichten Wasser untertauchten. Nach der kühlen Pause kamen immer mehr Esel und Hunde, die sich auf der hügeligen weiteren Etappe verteilten. Auch wilde Hühner und schräge Angler gab es. Nachdem Herr Alt mit einer Eidechse um Wette starrte, erreichten wir unsere Unterkunft.
Das Abendessen schmeckte lecker.
Und weil sie noch nicht müde waren, spielten sie noch Ball.

Frieda, Karola, Theresa

Tag 6: Freitag, der 9. Juni

Heute begann der Morgen wie immer: Wir wurden von Herr Lambrich geweckt und hatten Frühstück sogar draußen, bei Sonnenschein, direkt am Comer See.

Kurz vor unserem Aufbruch wurde Lena von einem Skorpion gestochen, was wahrscheinlich wehtat. Wir wanderten am See entlang und hatten eher eine entspannte Route. Als wir zurück an unserer Unterkunft angekommen waren, sind ein paar von uns in den See reingegangen. Dort haben wir sogar Fische gesehen. Der Tag war viel entspannter und es war auch die letzte Wanderung, was für mich irgendwie traurig ist. Doch die Dinge, die wir erlebt haben, gehen nicht aus dem Kopf: Wir wanderten auf rutschigen Steinen, wir haben süße Jungs gesehen, wir haben niedliche Dämonenhunde gesehen, wir kriegten die Mückenstiche des Todes, wir sahen Schlangen, wir sahen einen niedlichen Skorpion, wir sprangen in den See. Durch Schweiß und Blut haben wir es doch geschafft, und der Tag und damit die Wandertour, geht langsam zu Ende.

Alexandra, Aylin, Johanna

(Bleibt noch zu erwähnen, dass wir am 7. Tag über den spektakulären San Bernadino-Pass wieder zurück nach Deutschland gefahren und alle heil zurück gekommen sind…)

Fotos von Emmi, Kiara, Jil und Pauline


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